Kunsthochschule Mainz

Kontakt: Prof. Dieter Kiessling
Lisa Weber
Kunsthochschule Mainz
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Rückblick:

Small Eternity, Lisa Weber

Lichtinstallation mit 24 Glühbirnen, Dimmerboxen und Steuereinheit

In regelmäßigem Abstand sind 24 Glühbirnen auf einem Metallring angeordnet, die in unterschiedlicher Lichtstärke leuchten. Immer eine Glühbirne erstrahlt in voller Leuchtkraft, alle weiteren Birnen sind in exakter Abstufung jeweils eine Nuance schwächer gedimmt. Sie erlöschen nach und nach und erstrahlen erneut, so dass ein kontinuierlicher Lichtkreislauf entsteht. Jede Birne steht für eine der 24 Zeitzonen der Erde. Der Metallring, auf dem die Birnen befestigt sind, ist leichtschräg gestellt und entspricht damit dem Winkel, in dem die Erde sich um die eigene Achse dreht. Mit einfachen Mitteln wird hier etwas greifbar, das sich normalerweise unserer Wahrnehmung entzieht – der ewige Kreislauf der Erde, der sich aus dem Zusammenspiel zweier Himmelskörper, Erde und Sonne, ergibt und nach dem sich das Leben in allen Teilen der Erde gleichermaßen richtet. Lisa Weber fängt dieses Ereignis ein und bringt es als dreidimensionalen Körper in den Raum. Zeitliche Zustände, die normalerweise nur als Abstraktion gleichzeitig gedacht, aber nie erlebt werden können, werden so in einem einzigen Moment der Wahrnehmung synchronisiert und, in der Bewegung in und um die Skulptur, körperlich nachvollziehbar. (Auszug aus dem Text von Tasja Langenbach im Katalog Lisa Weber. as time goes by, 2013)
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Die drei Glanztrapper aus Upper Bleistein zeigen, was sie gebaut haben.

Volkssternwarte Mainz, 2009

Für die Sternwarte in Mainz sind 43 Lichtwesen aus Eisen gebaut worden, die über ein Zeitschaltrelais getaktet wurden. 2 Minuten an, 17 Sekunden aus. Die Lampen sind nach innen gerichtet, beleuchten die Kuppel, die umgebende Plattform. Ein Besucher geht die Stufen des Turmes hinauf, er kommt oben und draußen an, steht auf seiner eigenen Bühne über der Stadt. Ausgeliefert im Wechselspiel von Hell und Dunkel sucht der Körper eine Wahrnehmung zwischen Überblendung und tiefem Schwarz, die vorgegebene Taktung lässt ihn dabei in seiner Geschwindigkeit immer hinter sich. Die Augen können gerade eine Lichterstadt finden, wenn diese gleichzeitig wieder verschwindet. Er erfährt nur das nahe Licht und Dunkel dahinter. Aus der Entfernung werden diese Momente zu neuen Lichtpunkten in der Stadt.