Hochschule für Künste Bremen

Kontakt: Bettina Catler-Pelz und Prof. Andreas Kramer
Masterstudio Material und Technologie
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Rückblick: AG Upcycling – Litter to Light

Gemeinsam mit „Entsorgung kommunal“ hat die Hochschule für Künste Bremen ein Lehr- und Lernprogramm zur Trendevaluation zum Thema „Upcycling“ unter der Federführung von Bettina Catler-Pelz und Prof. Andreas Kramer entwickelt. Im Zuge der Ausdifferenzierung der Entwicklung, Nutzung und Umnutzung kreislauffähiger Produkte, Leistungen und Systeme hat sich in den letzten Jahren der Begriff „Upcycling“ als Trendbegriff durchgesetzt. Er steht für eine Suchbewegung, die das „Downcycling“ in vielen Recycling-Prozessen zum Gegenstand von Recherche, Analyse und Entwicklung macht. Im Sinne des „Up“ ist Ziel von Forschung und Lehre die Verlängerung von Produktlebenszyklen und die Erweiterung des Portfolios kreislauffähiger Produkte, Leistungen und Systeme. Dabei geht es um Materialen, Technologien und Fertigungsverfahren, aber auch um Denk- und Kommunikationsprozesse, die dazu beitragen den Wandel der Wegwerf-Gesellschaft zu unterstützen und den Transfer in nachhaltige Lebenswelten zu gestalten.

Das Projekt setzte sich zusammen aus gezielten Lehrveranstaltungen, Projektgruppen und Ags im Integrierten Design. Ziel war es die Ressourcen und Prozesse zu verstehen, um Haushaltsmüll weiter zu verarbeiten. Themenfelder dabei waren Sammeln und Sortieren, Transport und Lagerung, Produktion und Distribution von Abfallprodukten auf Optionen für Reparatur, Nach- und Umnutzung oder Weiterverarbeitung. Dabei wurden zusätzliche Wertschöpfungsoptionen durch neue Lösungen, innovative Gestaltungen oder durch zusätzliche ökonomische Potentiale generiert, um die Vermeidung von Abfällen zu fördern und die anfallenden Abfälle zu nutzen.

Für eines im Rahmen des „Upcycling“-Projektes entstandenen Produktes ist Daniel Kalinke (B.A.) ist mit dem ersten Preis des diesjährigen Wettbewerbs „Litter to Light“ der Berliner Messe Belektro ausgezeichnet worden. Er hatte im Sommersemester 2014 ein Leuchtsystem aus Elektroschrott entwickelt.

Seine Ressource sind LCDisplays aus defekten Computern, die in der Regel noch voll funktionstüchtig sind, wenn Computer ausgetauscht und entsorgt werden. „NEONON“ ist ein modulares System, in dem er die Displays um wenige Bauteile ergänzt und sie als Leuchte einen zweiten Produktzyklus überführt. Aufgehängt an Foldeback–Klammern wie sie im Büro eingesetzt werden entstehen die Leuchten aus Lichtleiterplatten, homogenisierenden Diffusor Folien und Kaltkathodenröhren mit Reflektor. Sie erzeugen eine gleichmäßig hell ausgeleuchtete Fläche, die in alle Richtungen abstrahlt. Der niedrige Energieverbrauch verändert sich unwesentlich mit der Option der Gestensteuerung oder Varianten, die mit LED Technik ausgestattet werden.


Innovationspreis Upcycling